Probleme des Geschäftsmodells der Sparkassen
(13853 x gelesen)Probleme des Geschäftsmodells der Sparkassen
Wer kennt es nicht aus den Kindertagen, der traditionelle Gang zur Sparkasse, um seine Zinsen im Sparbuch nachtragen zu lassen. Manuell wurden die Guthabenzinsen vom letzten Jahr vermerkt und mit einem Stempel versehen – ein gutes Gefühl. Die Sparkassenfiliale von früher gibt es meistens noch, allerdings hat sich eine Menge verändert. Der einstige Sachbearbeiter nennt sich heute Kundenberater. Er hat mit Druck „von oben“ Umsatzvorgaben der hauseigenen Produktpartner zu erfüllen. Hierbei handelt es sich um Bausparverträge der LBS, Fondsprodukte der Deka sowie Versicherungen von Provinzial bzw. Bayern-Versicherung.
Steigender Druck auf Kundenberater
In Deutschland haben die Sparkassen aktuell noch 12.000 Zweigstellen mit 244.000 Mitarbeitern. Das Netz der 416 öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute hat in den letzten 10 Jahren bereits rund 2.000 Filialen geschlossen, weitere werden folgen. Gründe dafür sind unter anderem, dass Kunden vermehrt Onlinebanking nutzen und sich obendrein über Versicherungen, Kredite und Geldanlagen zunehmend im Internet oder bei unabhängigen Vermittlern informieren. Die Kosten für die große Anzahl an Niederlassungen lassen sich in der jetzigen Niedrigzinsphase kaum noch finanzieren. Deshalb steigt der Druck auf die Kundenberater und sie sind gezwungen mehr Verträge an den Mann z
ERGO rekrutiert Mitarbeiter am Münchner Hauptbahnhof
(10560 x gelesen)ERGO rekrutiert Mitarbeiter am Münchner Hauptbahnhof
Morgens um halb acht steht ein junger schwarzhaariger Mann mit C&A-Anzug und Coffee-to-go-Becher am Münchner Hauptbahnhof nahe des S-Bahn-Aufgangs und wartet auf Opfer, die dem Zug entsteigen. Sein Beuteschema sind junge Leute, die sympathisch wirken und einen perfekten Vertretertypen abgeben. Die Phrasen, mit denen sie angesprochen werden lauten: „Wie alt bist du?“, „Wohnst du in München?“, „Was arbeitest du?“, „Hast du Interesse mit 6 Stunden Aufwand in der Woche € 2.000 monatlich nebenbei zu verdienen?“, „Gibst zu mir deine Handy-Nummer?“. In dieser Art und Weise läuft die Mitarbeitergewinnung für einen der größten deutschen Finanzvertriebe - der ERGO Pro - ab, früher bekannt als HMI. Ins Leben gerufen wurde der Strukturvertrieb 1973, allerdings wurde der Name mit der Gründung der ERGO-Gruppe am 27.01.2012 geändert. Der Schwarzhaarige mit dem Kaffeebecher ist kein einzelnes schwarzes Schaf. Einige Bahnfahrer wurden schon von verschiedenen ERGO Pro-Leuten immer nach dem selben Prinzip angesprochen. Die Cleveren geben einfach eine falsche Mobilfunknummer heraus und haben damit ihre Ruhe.
Deutsche Bahn droht mit Hausverbot
Erlaubt sind derartige Aktionen auf Grund und Boden der Deutschen Bahn nicht. Bahn-Sprecher Bernd Honerkamp hierzu: „Werbeaktionen müssen angemeldet werden, sonst gibt es
Der Aufwand steigt mit fallenden Zinsen
(5643 x gelesen)Der Aufwand steigt mit fallenden Zinsen
Das Kapital der Deutschen in klassischen Bankanlagen wie Sparbuch, Tagesgeld- und Festgeldkonten steigt. Ich kann mich hier des Eindrucks nicht erwehren, dass vielen Bürgern die Funktionsweise des Zinseszinseffektes nicht bewusst ist. Das nachfolgende Beispiel macht dies deutlich: eine Person im Alter von 30 Jahren möchte zum Renteneintritt mit 67 ein Vermögen von € 100.000 zur Verfügung haben. Die Übersicht zeigt, welcher monatliche Betrag je nach Zinssatz gespart werden muss.
Zinssatz 0,5 % - € 205
Zinssatz 2,0 % - € 153
Zinssatz 4,0 % - € 100
Zinssatz 6,0 % - € 63
Zinssatz 8,0 % - € 44
Zinssatz 9,0 % - € 31
Aus den Zahlen geht hervor, dass in der aktuellen Niedrigzinsphase mit den beliebten Sparprodukte der Banken und Versicherer, die in Deutschland seit Jahrzehnten bevorzugt werden, der Aufbau einer Altersvorsorge nicht möglich ist. Zusätzlich ist die Inflation in dieser Berechnung nicht berücksichtigt.
Warum Lebensversicherungen vorzeitig gekündigt werden
(7306 x gelesen)Gründe einer vorzeitigen Kündigung von Lebensversicherungen
Eine Umfrage des Institutes für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Bundesverbands Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherung kommt zu dem Ergebnis, dass ca. 50 Prozent aller Lebensversicherungsverträge vor Ablauf gekündigt werden. Weitere Untersuchungen kommen zu einer noch höheren Quote vorzeitig aufgelöster Verträge.
Wo liegen die Hauptgründe dafür, weshalb sich Deutsche von ihrer Sparanlage mit langfristigem Horizont trennen? Viele Bürger zweifeln an der Rentabiltät der Lebensversicherung- und Rentenversicherung in der aktuellen Niedrigzinsphase. Dies ist eine logische Schlussfolgerung, wenn man die stetig fallenden Ablaufwerte in der jährlichen Wertmitteilung der Gesellschaft verfolgt. An zweiter Stelle steht eine veränderte persönliche Situation.
Anbei die 10 häufigsten Motive einer verfrühten Vertragsaufhebung:
33 % fehlende Rentabilität
22 % schwindende Sicherheit als Geldanlage
21 % Tilgung von Schulden und Darlehen
14 % Geld wird besser angelegt in Aktien und Fonds
12 % Arbeitslosigkeit
12 % Kauf von Haus oder Grundstück
11% Deckung unvorhergesehener Ausgaben
11 % neue private Situation
11 % Erfüllung eines Konsumwunsches
9 % Krankheit
4 % Aufgabe der Selbständigkeit
2 % Beginn der Selbständigkeit
2 % Hartz I