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Mai 01 2015

Inflation

Als Inflation (lat. „Sich-Aufblasen“, „Aufschwellen“) wird in der Volkswirtschaftslehre eine allgemeine Erhöhung der Preise für Güter bezeichnet, die gleichbedeutend mit einer Verminderung der Kaufkraft des Geldes ist. Speziell die Makroökonnomie beschäftigt sich intensiv mit dieser Thematik und analysiert die durchschnittlichen Verhaltensweisen der Wirtschaftssubjekte. Für die Europäische Zentralbank (EZB) und viele weitere Zentralbanken der EU-Staaten hat die Wahrung der Preisniveaustabilität oberste Priorität.

Messung der Inflation

Im Regelfall wird zur Messung der Inflation der Verbraucherpreisindex herangezogen. Er wird anhand eines Warenkorbes berechnet und in einem bestimmten Jahr – dem sog. Basisjahr – repräsentativ für einen durchschnittlichen Haushalt (in Deutschland 2,3 Personen) festgesetzt. Seit Juli 2002 wird zur Berechnung der Inflation für verschiedene Warengruppen vom Statistischen Bundesamt die sog. Hedonische Preisbereinigung angewandt. Dabei soll die technische Entwicklung und eine Qualitätssteigerung von Waren mit einberechnet werden. Dieses Verfahren findet vorwiegend bei sich rasch wandelnden IT-Produkten Anwendung. Durch die Einführung der hedonischen Preisberechnung kommt es zu einer deutlich niedrigeren Inflationsrate. Kritiker bemängeln, dass diese Kalkulation Produktverschlechterungen – wie kürzere Lebensdauer und billigere Bauweise – nicht erfasst. Die Wirtschaftswissenschaft verwendet neben dieser rein statistischen Methode den Lebenshaltungskosten-Index COLI (cost of living index). Dabei geht es um den finanziellen Aufwand, der betrieben werden muss, um ein bestimmtes Nutzungsniveau zu erreichen.

Bedeutung des Warenkorbes

Für jedes Jahr können mit Hilfe des Warenkorbes und des festgelegten Basisjahres die Lebenshaltungskosten ermittelt werden. Eine prozentuale Veränderung zum Vergleichs- oder Vorjahr wird monatlich vom Statistischen Bundesamt ermittelt und veröffentlicht. Problematisch wirkt sich eine Wandlung des Warenkorbes und das veränderte Konsumverhalten im Laufe der Zeit bei der Messung der Zahlen aus. Beiden kann kaum Rechnung getragen werden  - bei neuen Produkten besteht nur die Möglichkeit einer eingeschränkten Berücksichtigung und zusätzlich lässt sich kaum einbeziehen, wenn ein stark verteuerter Gegenstand durch einen ähnlichen ersetzt wird. Da die Berechnung des Warenkorbes nicht im Zusammenhang mit dem Einkommen des jeweiligen Haushaltes gesehen wird, besteht auch keine Aussage darüber, in welchem Maße die einzelnen Einkommensgruppen von Änderungen betroffen sind. Beispielsweise berührt den Besserverdiener eine starke prozentuale Steigerung der Lebensmittelpreise weniger als den Geringverdiener. Außerdem finden einige wichtige Wirtschaftsbereiche – wie Immobilien- und Finanzgütermärkte – in diesem Zahlenmodell keine Beachtung.

Kernrate der Inflation

Die Kernrate der Inflation schließt Energiekosten und Lebensmittelpreise aus. Diese unterliegen stärkeren Schwankungen, die außerhalb der betrachteten Volkswirtschaft zu suchen sind.

Gefühlte Inflation

Die Inflation wird von den Bürgern in unterschiedlicher Intensität wahrgenommen. Als Grund gilt für die Abweichung von „gefühlter“ zu „gemessener“ Inflation, dass der Warenkorb sowohl langlebige Konsumgüter (Auto) als auch Waren des täglichen Bedarfs (Lebensmittel) enthält. Außerdem stimmen die verschiedenartigen Produkte des Warenkorbes logischerweise nach Gewichtung und Auswahl nicht mit jedem einzelnen Konsumenten überein. Preisänderungen für Artikel des täglichen Lebens nimmt man deutlicher wahr, als die von langlebigen Gütern. Verteuern sich wiederkehrende Zahlungen wie Miete, Versicherungen, Wasser und Energie, die meist vom Konto abgebucht werden, empfindet man das weniger stark. Daher liegt die gefühlte Inflation höher, als die statistisch ermittelte und nach Einführung des Euro wurde über dieses Phänomen intensiv diskutiert. In einigen EU-Ländern stimmten die von der Bevölkerung registrierten Inflationsraten nicht mit den Zahlen überein, welche die statistischen Ämter ermittelt haben. Hans Wolfgang Brachinger, Professor für Wirtschaftsstatistik, hat deshalb in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt Wiesbaden den Index für die wahrgenommene Inflation berechnet. Diese Messung hat gezeigt, dass die wahrgenommene Inflation bei der Einführung des Euro-Bargeldes wesentlich höher lag, als die offizielle Rate. So stiegen die Kosten für Güter des täglichen Lebens stärker an, als die von Reisen, Autos, Computer usw.

Auswirkungen der Inflation

Die Begriffe Inflation und Kaufkraft (=Konsum) sind unterschiedlich zu definieren. Damit die Kaufkraft unverändert bleibt, muss die Inflation gleichmäßig auf Preise und Löhne einwirken. Steigen die Einkaufspreise für Waren schneller als die Gehälter der Beschäftigten, kommt es wegen verringerter Reallöhne zu einer sinkenden Kaufkraft. Im umgekehrten Fall – Löhne steigen stärker als Preise – erhöht sich der Reallohn, als auch die Kaufkraft. Das wirtschaftliche Gleichgewicht verschiebt sich bei zeitlich vor der Inflation geschlossenen Verträgen. Die Position des Gläubigers verschlechtert sich, während sich die des Schuldners verbessert. In den Jahren 1914 bis 1923 wurden Immobilienbesitzer in Deutschland praktisch entschuldet, jedoch behielten Immobilien ihren Wert. Ähnliches passierte auch 1948. In Zeiten steigender Inflation verlieren Geldwertanlagen - wie beispielsweise Bargeld, Bankenanlagen und Lebensversicherungen - an Wert, während Sachwerte  - wie Immobilien und Aktien – stabil bleiben. Bei einer starken Inflation steigt zwangsläufig die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Niemand will die Währung lange behalten, da sie ständig an Kaufkraft verliert. Steht dem Baren nicht genügend Sachkapital gegenüber, erfolgt eine Flucht in Fremdwährungen. Infolgedessen wird der Verfall des eigenen Geldes weiter beschleunigt. Versucht der Staat die freie Preisbildung einzuschränken, entsteht die sog. verdeckte oder zurückgestaute Inflation. U.a. kommt es dadurch zum florierenden Schwarzmarkt und zur Bildung von Käuferschlangen in den Märkten. Diese Preissteigerung taucht jedoch in keiner Statistik auf.

And the winner is – der deutsche Staat

Betragsmäßig betrachtet hat der deutsche Staat den größten Nutzen als institutioneller Großschuldner. Der reale Wert der Verschuldung nimmt durch die Inflation kontinuierlich ab. Nebenbei steigen die Steuereinnahmen durch die kalte Progression. Die Verlierer sind, wie im Absatz vorher angesprochen, die Sparer, die auf klassische Geldwertanlagen setzen. Politiker haben die EZB gezwungen, die Guthabenzinsen gegen Null zu bringen. Gleichzeitig ist ein Inflationsziel von zwei Prozent ausgerufen. Um herauszufinden, was das für Bargeld und Bankanlagen bedeutet, wird kein Taschenrechner benötigt. Wenn man die Verteilung der Geldanlagen in Deutschland betrachtet, wird ersichtlich, dass bisher keine Lehren aus der Vergangenheit gezogen wurden.

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