Juli 09 2015

    Wer zahlt für Europa?

    Zehn Personen – ein Italiener, ein Grieche, ein Zypriot, ein Portugiese, ein Spanier, ein Franzose, ein Finne, ein Holländer, ein Österreicher und ein Deutscher – treffen sich regelmäßig und gehen zusammen zum Essen.

    So war es auch in der letzten Woche. Die Rechnung betrug für alle zusammen genau € 500,- , denn man speiste gern und gut. Die Gäste bezahlten ihre Rechnung wie wir in Europa und das sah dann so aus:
    - Vier Gäste (der Italiener, der Spanier, der Portugiese und der Grieche) zahlten nichts
    - der Zypriot zahlte € 1, der Franzose € 5, der Österreicher € 50, der Finne € 80 € und der  Holländer € 100
    - der Deutsche übernahm den Rest, genau € 264.

    So ging das schon eine ganze Weile, sie trafen sich regelmäßig zum Essen und alle waren zufrieden. Bis der Wirt Unruhe in dieses Arrangement brachte, in dem er vorschlug, den Preis für das Essen um € 50 zu reduzieren: “weil Sie alle so gute Gäste sind!” Eine nette Geste von ihm, denn jetzt kostete das Essen für die zehn Personen nur noch € 450. Die Gruppe wollte unbedingt beibehalten zu bezahlen, wie es bisher üblich war. Für die ersten vier änderte sich somit nichts und sie aßen weiterhin kostenlos – wie sah es aber für restlichen sechs Personen aus?

    Wie teilt man die Ersparnis von € 50 am besten auf, damit jeder etwas davon hatte?
    Schnell wurde festgestellt, dass € 50 dividiert durch sechs Teilnehmer den Betrag von € 8,33  ergibt. Wenn man allerdings diese Summe von den e

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    Ist Bares wirklich Wahres?

    (12080 x gelesen)
    Juli 08 2015

    Ist Bares wirklich Wahres?

    Das Statistische Bundesamt schlägt Alarm: bis zum Jahr 2050 wird in Deutschland ein Bevölkerungsschwund von 9 Prozent erwartet. Gleichzeitig soll bis zu diesem Zeitpunkt der Altersquotient – das Verhältnis von über 65-jährigen zur Gruppe der 15- bis 64-jährigen – von aktuell 31 auf 61 Prozent steigen. Somit fallen auf einen Erwerbstätigen fast zwei Rentenempfänger. Das Leistungsniveau der gesetzlichen Rentenversicherung, welches eh schon in Nöten steckt, muss zwangsläufig weiter stark sinken. Somit wird die private Altersvorsorge immer wichtiger, um später nicht als Sozialfall zu enden.

    Der Deutsche liebt Bares

    Mit den klassischen Geldanlageprodukten aus dem Bank- und Versicherungssektor ist in der
    aktuellen Marktsituation ohne oder mit maximal homöopathischen Zinsen eine Geldmehrung nicht möglich. Nach Abzug der offiziellen Inflationsrate entsteht sogar ein Verlust. Die Realität sieht allerdings so aus, dass der deutsche Sparer nach wie vor zu viel Kapital im nicht verzinsten Barvermögen, d.h. in Sparanlagen oder auf Tagesgeldkonten dauerhaft „geparkt“ hat. Nach eigenen Angaben wird 69 Prozent des Vermögens in diesem Bereich gehalten – ein besorgniserregender Trend, der eher zu- als abnimmt. Aber was ist der Grund für diese extrem einseitige Positionierung? Zum einen ist mangelndes Interesse zu nennen, sich mit Kapitalmärkten zu beschäftigen, zum anderen fehlendes Finanzwissen, da Schulen diesen Bereich nicht abdecken.

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    Ifo-Kritik an EuGH-Urteil

    (8405 x gelesen)
    Juni 22 2015

    Chef des Ifo-Instituts kritisiert EuGH-Urteil zu EZB-Bondkäufen

    Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am 16.06.15 entschieden, dass die Europäische Zentralbank (EZB) Staatsanleihen von notleidenden Euro-Staaten in unbegrenzter Höhe kaufen darf. Die Reaktionen von Experten auf diesen Urteilsspruch fallen mehrheitlich negativ aus.

    Kritik des Ifo-Instituts

    Hans-Werner Sinn, Chef des Münchner Ifo-Instituts, kritisiert diese Entscheidung harsch: „Das ist ein bedauerlicher Fehler des Gerichts. Die EZB überschreitet sehr wohl ihre Kompetenzen und betreibt Wirtschaftspolitik. Das darf sie nicht“. Bei der Gerichtsentscheidung ging es um die sogenannten „Qutright Monetary Transactions“ (OMT), durch welche die EZB notfalls Staatsanleihen in unbegrenzter Höhe kaufen kann. Kritisiert wird, dass auf diese Weise gegen das Verbot einer direkten Staatenfinanzierung verstoßen wird. Das Urteil des EuGH legalisiert dieses Programm, da nach Meinung des Gerichts diese Käufe nicht die gleichen Auswirkungen wie Direktkäufe hätten. In der Urteilsbegründung heißt es weiter, diesen Eingriff könnten die Marktteilnehmern so nicht erwarten - eine Garantie dafür sei die fehlende Ankündigung sowie bestimmte Wartefristen.

    Für Hans-Werner Sinn hat die EZB die Marktteilnehmer zu Zwischenkäufern gemacht, die ohne Anlagerisiko arbeiten können. Für ihn kommt dies einer kostenfreien Ausfallversicherung für Kredite gleich, wenn Anleihen eines in Turbulenzen geratenen Sta

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    Juni 21 2015

    Ist die Immobilie die beste Altersvorsorge?

    Nach wie vor ist ein Großteil der deutschen Bevölkerung der Meinung, die Immobilie sei eine gute Altersvorsorge. Aber stimmt das in der Praxis tatsächlich?

    Hohe Kosten

    Es begab sich anno 1983 als Peter W. sich seinen Lebenstraum erfüllte. In einem kleinen fränkischen Ort begann er mit dem Bau eines Einfamilienhauses für sich und seine Familie. Da er zu diesem Zeitpunkt bereits zwei kleine Kinder hatte, wurde die Wohnfläche großzügig bemessen und zusätzlich ein Garten mit 1.000 Quadratmeter Fläche angelegt. Viele der Arbeiten konnte der gelernte Handwerker in Eigenregie ausführen, auch Freunde und Verwandte halfen tatkräftig mit. Nach einigen Jahren eitel Sonnenschein ist nun der Traum geplatzt. Die beiden Kinder sind aus beruflichen Gründen in Ballungszentren umgezogen und seine Frau hat ihn nach über 35 Ehejahren verlassen. Seither wohnt der Rentner Peter W. alleine in dem großen Haus und ist mit der Pflege sowie Instandhaltung restlos überfordert. Zaun und Holzverkleidung benötigen dringend einen neuen Anstrich, das Dach ist schadhaft und der Garten verwildert zusehends. Die Heizung ist mittlerweile veraltet und verbraucht Unmengen an Heizöl und der Wohngebäudeversicherer hat nach mehreren Wasserrohrbrüchen den Vertrag gekündigt. Sollte eine weitere Leitung undicht werden, muss er den Schaden aus der eigenen Tasche bezahlen. Auch die über dreißig Jahre alte Küche müsste erneuert werden. Doch a

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