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Berufsunfähigkeitsversicherung, Stefan Vetter, Ihr Makler in Wunsiedel, informiert aktuell über Geld- und Versicherungsangelegenheiten
Dez 10 2017

Bundesbank-Vize warnt vor Bitcoins

Für die Deutsche Bundesbank sind die in Mode gekommen Digitalwährungen, auch kryptische Währungen, wie etwa der Bitcoin, kein Ersatz für US-Dollar und Euro.Bitcoin ist kein Geld, sondern ein Spekulationsobjekt“, so der Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele in seinem Gastbeitrag für den Ifo-Schnelldienst. Sie können im Wirtschaftskreislauf nicht verwendet, sondern lediglich getauscht werden: „Sie sind frei erfunden und vermehren sich nach einem festgesetzten Schema in virtuellen Systemen, die faktisch nach dem Belieben einer kleinen Gruppe geändert werden können.“

Totalverlust möglich

Da keine Wertbasis besteht, ist der Preis je Bitcoin beliebig und ein Totalverlust möglich, warnt Carl-Ludwig Thiele. Bereits mehrmals kritisierte der Bundesbank-Vorstand virtuelle Währungen – letztmals sprach er im Mai dieses Jahres eine Warnung aus. Damals stand der Kurs auf einem Allzeithoch von US-Dollar 1.600, mittlerweile in der Spitze bei weit über US-Dollar 15.000. Die Schwankungen sind enorm; beispielsweise geriet der Bitcoin-Kurs Anfang der letzten Woche deutlich unter Druck. Auslöser dafür war die Meldung des Konkurrenten Tether, wonach durch einen Hackerangriff US-Dollar 31 Millionen aus dem System verschwunden seien. Innerhalb zwei Stunden stürzte der Kurs um fast US-Dollar 500 ab.

Gefahr durch Hackerangriffe

An sich können kryptische Währungen weder kopiert noch gefälscht werden. Allerdings ist die Gefahr eines Diebstahls groß. In der Vergangenheit traten große Krypto-Tauschbörsen, wie etwa MtGox und BitFinex, ins Visier von Hackern. Etliche dieser Angriffe verliefen erfolgreich und die Nutzer verloren ihr digitales Guthaben. Tyler Moore, Professor für Cyber-Sicherheit an der Universität von Tulsa belegte in einer Studie, dass seit 2009 ein Drittel aller Handelsplattformen für Krypto-Währungen gehackt wurden. Zum Vergleich – diese Quote lag laut Auskunft der Datenschutz-Organisation Privacy Rights Clearinghause bei den US-Banken bei lediglich einem Prozent.

Zahl der Kritiker steigt

Zahlreiche Banken und Ökonomen betrachten den Boom, den Digitalwährungen auslösen mit großer Skepsis. So warnte kürzlich die Deutsche Bank vor einer Anlage in Bitcoins. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank äußert dazu: „Ich bin verblüfft, wie solche Dinge zu einem Hype werden können. Auch wenn die Entwicklung am Markt genau beobachtet werde, raten wir von einem Engagement dringend ab.“ James Dimon, Vorstandschef der US-Bank JP-Morgan betitelte den Bitcoin als „Betrug“ und Tidjane Thiam, Chef der Schweizer Traditionsbank Credit Suisse, nannte ihn „die exakte Definition einer Blase“. Vor allem die fehlende Regulierung und Kontrolle seien laut Expertenansicht gefährlich.

Große mediale Aufmerksamkeit

Virtuelle Währungen genießen momentan eine große mediale Aufmerksamkeit und für viele Marktbeobachter sind die stark gestiegenen Kurse begründet auf der Hoffnung, dass sie an der weltgrößten Terminbörse für Finanzderivate CME in Chicago gehandelt werden. Dort wurde angekündigt, eine Bitcoin-Future anzubieten, sprich einen Terminkontrakt auf den Bitcoin. Damit könnten sich Investoren gegen Preisschwankungen absichern.

Gefahr des Betrugs

Mittlerweile springen immer mehr unseriöse Geschäftemacher auf den Zug auf. So werden Anleger aufgefordert, auf dubiose Konten Geld zu überweisen, ohne dass sie reell dafür Kryptowährungen erhalten. Des weiteren stellt man ihnen eine Beteiligung am sogenannten Mining (der Berechnung neuer digitaler Geldeinheiten) in Aussicht – auch diese Investition ist meist verloren. Zwischenzeitlich tauchen neuerdings auch betrügerische Systeme auf, die sich vom Begriff her an vorhandenen Kryptowährungen anlehnen. Zu den bekanntesten zählen die sog. Onecoins. Hier erfolgt der Erwerb ausschließlich über eine Plattform und sie sind auf zentralen Servern gespeichert, also genau das Gegenteil der klassischen Blockchain-basierten Digitalwährung. Unterdessen schießen neue Digitalwährungen wie Pilze aus dem Boden und erheben den Anspruch, ein verbesserter Bitcoin zu sein. Liegt jedoch Betrug vor, gehen auf diese Art und Weise viele Anlegergelder verloren.

Verlangsamung der Transaktionen

Auch der echte Bitcoin hat mit Problemen zu kämpfen. Denn die gestiegene Zahl von Nutzern führte zu einer Verlangsamung der Transaktionen. Im Netzwerk stauten sich zwischenzeitlich über 170.000 unbestätigte Überweisungen. Durch ein Programmupdate namens Segwit2x sollten nunmehr die Vorgänge beschleunigt werden, scheiterten aber am Veto der mehrheitlichen Nutzer. Außerdem spaltete sich Bitcoin Cash vom Unternehmen ab und wurde somit zum Konkurrenten.

Haben Kryptowährungen eine Zukunft?

Kryptowährungen wie Bitcoin sind ein Phänomen, das trotz aller negativen Begleiterscheinungen nicht verschwinden wird und obwohl die Liquidität nach wie vor gering ist, gestaltet sich der Markt sehr dynamisch. Durch die geringe Kapitalisierung kommt es leicht zu hohen Kursschwankungen, so Professor Philipp Sandner von der Frankfurt School of Finance and Management. Es bleibt also abzuwarten, welchen Platz kryptische Währungen in einer immer digitaler werdenden Welt finden.

Nichts für Laien

Der Hype um den Bitcoin weckt Erinnerungen an die Entwicklung des Neuen Marktes und das Platzen der Dotcom-Blase zur Jahrtausendwende. Auch damals investierten Bürger, deren Horizont im Bereich Geldanlagen sich bisher auf Sparbuch, Bausparvertrag und Kapitallebensversicherungen beschränkte, in Anlagen, die sie nicht verstanden – getreu dem Motto: Gier macht blind. Es geht nicht um eine nachvollziehbare Strategie, sondern um eine Geldmehrung in kürzester Zeit. Alle großen Aktienindizes, wie DAX, Dow Jones, S&P500 haben langfristig eine Rendite von rund sieben Prozent zzgl. Inflation erwirtschaftet. Anlagen, die einen höheren Zuwachs in Aussicht stellen, sind immer mit der Gefahr eines Kapitalverlustes verbunden.  Wer unbedingt in digitale Währungen investieren möchte, soll das tun. Allerdings nur mit einem Betrag, der im „worst case“ nicht weh tut. In den Kurstabellen findet sich die Warnung: „Kryptowährungen sind extrem volatil“.

 

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