Was taugen Finfluencer?
In den sozialen Medien (z.B. Facebook, Instagram, X, Tikok und Youtube) tummeln sich immer mehr selbst ernannte Profis und geben Anlage- sowie Börsentipps - was taugen diese Finfluencer?
Übertriebene Selbstdarstellung
Es ist eine erfreuliche Entwicklung, dass sich immer mehr junge Menschen für die Bereiche Geldanlage und Börsengeschehen interessieren. Als Informationsquelle dient vorrangig das Internet allgemein sowie die o.g. sozialen Medien. Doch wer sich mit den jungen Finanz-Influencern beschäftigt stellt schnell fest, dass viele zur übertriebenen Selbstdarstellung neigen. Sie stellen gewinnbringende Papiere, die sie angeblich richtig erkannt haben in den Vordergrund, dagegen werden Fehleinschätzungen und Verluste heruntergespielt oder - im Regelfall - gar nicht erwähnt.
Renditen in der Realität nicht möglich
Die medial präsentierten Aktien oder Depots schlagen rückwirkend betrachtet, den Markt oder Vergleichgsprodukte immer um Längen. Jeder erfahrene Anleger weiß, und Studien belegen das auch, dass dies in der Realität nicht möglich ist. Beispielsweise zeigt eine kürzlich veröffentlichte Analyse des Swiss Finance Institute, dass ausgerechnet die Fininfluencer mit der schlechtesten Performance die meisten Follower haben.
Modethemen im Fokus
Modethemen werden gerne in den Fokus gestellt, da sie in aller Munde sind. Vor zwei Jahren waren in der Finanzindustrie, vor allem aber in den sozialen Medien, Titel aus den Bereichen Solarenergie, Wasserstoff und Batterietechnik die bestimmenden Themen. Die Rückschau zeigt aber - abgesehen von einigen Ausnahmen - dass diese Sektionen in den vergangen 24 Monaten zu den schlechtesten gehörten. Aktuell ist es der Bereich künstliche Intelligenz (KI), für den es fast nur positive Einschätzungen gibt.
An welcher Stelle wird Geld verdient?
Es liegt in der Natur der Sache, dass nicht alles schlecht ist. Mittlerweile existieren viele qualitativ hochwertige Online-Formate. Allerdings muss der Nutzer stets sorgfältig vergleichen und hinterfragen, welches davon zu den eigenen Anlagezielen passt. Zudem stellt sich die Frage an welcher Stelle Gewinne erzielt werden, denn niemand betreibt einen Kanal rein zum Zeitvertreib und es ist legitim wenn Online-Ratgeber etwa über Werbeverträge mit Online-Brokern Geld verdienen. Diese sollten eben nur transparent sein.
Keine Haftung
Wissenswert ist, dass Finanz-Influencer keinerlei Verantwortung für das Geld der Nutzer übernehmen. D.h. für ihre Tipps und Vorschläge sind sie nicht haftbar, wie beispielsweise ein Versicherungsmakler. Bei diesem Geschäftsmodell geht es um die Steigerung von Followern, Klickzahlen und Werbeeinnahmen. Ein professioneller Finanzberater ist definitiv die bessere Wahl!