Mehr als ein Drittel aller Hausratversicherungen wird nie überprüft
(4739 x gelesen) im VersicherungMehr als ein Drittel aller Hausratversicherungen wird nie überprüft
Hierzulande sind nur 56 Prozent aller Bürger der Meinung ausreichend gegen Schäden am Haus- oder Wohnungsinventar versichert zu sein. Das Thema Versicherung fristet bekanntermaßen bei vielen ein stiefmütterliches Dasein. So prüfen beispielsweise gerade 39 Prozent einmal im Jahr ihre Hausratversicherung – 29 Prozent tun das nie und bleiben damit im Ernstfall auf hohen Schadenssummen sitzen. Zu diesem Ergebnis kommt das Hamburger Insurtech Helden.de, das für seine Studie mit dem Titel „Versicherungsschutz im Alltag“ mehr als 1.000 Bundesbürger online repräsentativ befragte.
Wert des Hausrats häufig nicht bekannt
Kleidung, technische Geräte, Möbel, Fahrräder oder auch der Inhalt vom Gartenhaus, viele Deutsche kennen den Wert ihres eigenen Besitzes nicht. So gaben 70 Prozent der Befragten zu, den Neuwert ihres Hausrates nicht exakt beziffern zu können. 44 Prozent aller Studienteilnehmer sind eigenen Angaben zufolge entweder überhaupt nicht versichert, gefühlt unterversichert oder zweifeln daran, ob die Leistung ihrer Hausratversicherung ausreichend Schutz bietet. Die Autoren warnen vor einer „gefährlichen Finanzierungslücke, weil beim Haus- und Wohnungsinventar schnell hohe Summen zusammenkommen.“
Standardmäßig sind € 650 pro qm versichert
Eine Hausratversicherung sichert standardmäßig Schäden durch Feuer, Sturm und Hagel, Leitungswasser und Einbruch, sowie optional Elementargefahren, ab. Meist wird dabei eine Summe von € 650 pro qm zugrunde gelegt. Reicht dieser errechnete Wert nicht aus - weil die Wohnung etwa mit Antiquitäten oder mit hochwertigen technischen Geräten ausgestattet wurde - ist die Versicherungssumme nach oben zu berichtigen. Dies gilt auch bei größeren Neuanschaffungen.
15 Prozent wurden bereits Opfer eines Einbruchs
Die Gefahr, Opfer eines Diebstahls zu werden, ist nicht von der Hand zu weisen; bei 15 Prozent der Umfrageteilnehmer wurde schon mindestens einmal eingebrochen, 17 Prozent verzeichneten einen oder mehrere Einbruchsversuche. Besonders häufig werden Fahrräder entwendet. Prüfen sie selbst ihre Hausratversicherung oder schalten Sie einen unabhängigen Spezialisten ein, vor allem wenn Sie ein hochwertiges Modell besitzen.
Absicherung von grob fahrlässig verursachten Schäden
„Auch bei grob fahrlässig verursachten Schäden leisten sehr gute Tarife ohne Abstriche“, so die Autoren der Studie. Juristisch betrachtet bedeutet grob fahrlässiges Handeln `Verhaltensweisen, die für den Versicherten obligatorisch sein sollten, werden außer Acht gelassen und somit wird leichtfertig einen Versicherungsfall riskiert`. Beispiele hierzu: die brennende Kerze in einem menschenleeren Raum oder der undichte Schlauch beim Einsatz einer Spül- oder Waschmaschine, während niemand zuhause ist.
Reibungslose Abwicklung im Schadensfall das wichtigste Kriterium
Das Insurtech Helden.de wollte wissen, wie die optimale Hausratversicherung aussieht. Als wichtigster Punkt wurde hier die reibungslose Abwicklung im Schadensfall genannt. Für Zweidrittel der Studienteilnehmer ist es von großer Bedeutung, dass gravierende existenzielle Schäden zügig und ohne lange Diskussionen bezahlt werden, dagegen rücken kleinere Schäden ohne Selbstbeteiligung in den Hintergrund. „Die Bundesbürger wissen also offenbar sehr genau, wofür eine Versicherung wirklich wichtig ist und wofür eben eigentlich nicht“, so die Autoren zum Ergebnis. Des weiteren lautete eine Frage, was bei einem Versicherer unerlässlich ist. Auf Platz eins rangierte neben einer fairen Abwicklung im Schadensfall das Einhalten von Versprechen (61 Prozent). Mit 58 Prozent landete auf der nächsten Position der Punkt verständliche und leistungsstarke Produkte. Dem folgte mit 51 Prozent ein vorbildlicher Kundenservice mit konkreten Ansprechpartnern.