Finanzielle Vorsätze für erfolgreiche Anleger 2023 - Teil I

Dieser Artikel wurde vom Investment-Team des Maklerpools Invers GmbH in Leipzig verfasst. Ich bedanke mich, dass ich den Inhalt veröffentlichen darf.

Die sehr gute Nachricht möchten wir direkt an den Anfang setzen. Nach so einem Börsenjahr regiert nachvollziehbarerweise häufig die blanke Angst. Das gilt für so manchen alten Börsen-Hasen, aber noch viel mehr für Jung-Anleger, die die Börse gerade erst für sich entdeckt haben. Wir sind der Meinung, dass sich viele Anleger in 2022 als sehr besonnen gezeigt haben. Obwohl die Entwicklungen an den Börsen alles andere als erfreulich waren. Behalten Sie das bitte unbedingt bei. Bevor Sie etwa aufgrund von Panik alles nur noch verkaufen wollen, sprechen Sie mit Ihrem unabhängigen Finanzanlagenvermittler. Er hilft Ihnen dabei, Ihre Anlagen vor dem Hintergrund des Marktumfeldes einzuordnen.

Ein Jahr zum Vergessen

Fakt ist: die Turbulenzen an den Anlagemärkten 2022 werden noch lange in Erinnerung bleiben. Es war ein Jahr zum Vergessen: Krieg in der Ukraine, Energiekrise, Inflation, Zinswende und Rezessionsängste sorgten auch an den Börsen für viel Schlechtes. Besonders betroffen waren Anleihen. Die Inflationsraten sind auf die höchsten Stände seit mehr als 40 Jahren gestiegen. Und die deutlichsten Zinserhöhungen der Notenbanken seit ebenfalls 40 Jahren haben den Rentenmärkten sogar noch stärker zugesetzt als Aktien.

Lieblinge der letzten Jahre mussten Federn lassen

Bei diesen mussten vor allem Technologieaktien, die Lieblinge der letzten Jahre, stärker Federn lassen. Bei den zuvor so erfolgsverwöhnten Werten wie Amazon, Meta Platforms oder Netflix wurden nicht nur die ganzen Kursgewinne der Pandemie ausradiert, sie haben sogar die Tiefs des Covid-Crashs im März 2020 zeitweise nach unten durchschritten. Damit haben sie mehr als sämtliche Gewinne der Pandemie wieder abgegeben. So sind es insbesondere die Technologiewerte, die den breiten Markt nach unten gezogen haben. Im US-Index S&P 500 wurden 43% der Kursverluste durch den Tech-Sektor generiert. Nur sieben Aktien haben über 60% der Kursverluste ausgemacht: Amazon, Apple, Alphabet, Microsoft, Tesla, Meta Platforms und Nvidia. Diese 7 Aktien haben in 2022 zusammengenommen 5 Billionen USD an Marktwert verloren. Was für ein Börsenjahr.

Krytowährungen am härtesten betroffen

Während Kryptowährungen in 2021 noch der große Überflieger waren, wurden sie 2022 mit am härtesten getroffen. Kryptowährungen waren also die Anlageklasse, mit der Investoren am meisten Geld verloren haben. Auf der anderen Seite, wer hätte mit der Nähe zur Ukraine gedacht, dass sich europäische und auch deutsche Aktienindizes besser entwickeln werden, als die so oft hochgelobten US-Aktienindizes?

Ein kleiner Trost: Für Anleger in Euro sieht die Bilanz bei den US-Werten besser aus, als es die prozentuale Entwicklung vermuten lässt. Das liegt daran, dass der Dollar zum Euro ebenso wie zu vielen anderen Währungen deutlich aufgewertet hat. Die Aufwertung des USD liegt zum einen an den höheren Zinsen in den USA und zum anderen daran, dass der USD in Krisenzeiten als sicherere Anlage gefragt war. Ob die Dollarstärke weiter so massiv anhält, darf hinterfragt werden.

Welche Lehren sollten Anleger aus dem Börsenjahr 2022 ziehen?

Auf der Suche nach der nächsten Tesla, Microsoft oder Amazon springen viele Anleger gern auf einen Hype-Zug auf. Der Reiz des schnellen Reichtums zieht Scharen an Anlegern in seinen Bann. Häufig sind sie dabei deutlich zu spät dran und bezahlen somit systematisch zu viel. In Folge erleben sie ein böses Erwachen. Wichtiger ist es zu wissen, dass Trends kommen und gehen. Sie durchlaufen dabei häufig ein typisches Muster: Sie werden in einer Hausse geboren. Es folgt ein kurzer, explosionsartiger Kursanstieg und schließlich ein besonders heftiger Rücksetzer im nächsten Bärenmarkt. Nur wer zu den sogenannten Trend-Investoren der ersten Stunde zählt und vor allem rechtzeitig das Spielfeld wieder verlässt, kann hier als „Sieger“ hervorgehen. So wenige Unternehmen gehören an den Börsen zu den wirklichen Gewinnern eines neuen Megatrends. Die übergroße Mehrzahl der Unternehmen und auch deren Anleger zählen zu den Verlierern. Versuchen Sie nicht, Ihr Geld und Ihre Zeit damit zu verschwenden, die berühmte „Nadel im Heuhaufen“ zu finden. Meiden Sie auch Fonds oder deren Manager, die Ihnen das versprechen. Zu hoch sind die Risiken, dass sich in Ihrem Depot diverse „Schrott-Aktien“ befinden.

Langfristig sind sie mit profitablen und stabilen Unternehmen deutlich erfolgreicher, weil sie gerade auf spekulative Wetten verzichten. Für viele Börsenstars der Vergangenheit hat sich das Umfeld radikal geändert. In Zeiten steigender Zinsen und geringerer Liquidität sind ihre in der Zukunft erwarteten Gewinne, auf denen ihre Bewertungen fußen, weniger wert. Und das, nachdem die Bewertungen in den letzten Jahren zu stark gestiegen waren - selbst bei den Unternehmen, deren Geschäft sich gut entwickelt hat. Umso verheerender ist die Bilanz bei Aktien von Konzernen, die die Erwartungen nicht erfüllen können und die keine Gewinne machen. Auf eine Trendumkehr zu warten, kann also sehr teuer werden. Nur, weil eine Aktie schon weit gefallen ist, heißt es nicht, dass sie nicht noch weiter fallen kann. Zweifeln Sie als Anleger an einer schnellen Trendumkehr, sollten Sie die Aktien verkaufen. Schließlich können Sie das Geld anderweitig einsetzen. Nämlich bei Unternehmen, die derzeit bessere Aussichten haben.

Zu Jahresbeginn stellen sich viele Investoren die Frage, wie sie sich nun und insbesondere nach so einem 2022 positionieren sollen?

Anleger sollten sich darauf einstellen, dass es an den Börsen weiter ruppig bleiben wird. Nach dem Inflations- und Zinsschock in 2022 dürfte in 2023 der Wachstumsschock mit einer deutlichen Abkühlung der Konjunktur folgen. Somit dürften viele Unternehmen die Gewinnerwartungen deutlich reduzieren. Dennoch sollte der Bärenmarkt in 2023 sein Ende finden.

Teil II folgt zeitnah...

 

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