Mangelnde Sparkultur der Jugendlichen
Leider ist aktuell festzustellen, dass gerade junge Menschen wenig an die Zukunft denken und ihr Geld lieber „verkonsumieren“. Durch die niedrigen Zinsen wird diese Entwicklung gefördert. Viele der 14- bis 29-Jährigen handeln nach dem Motto: „Warum soll ich sparen, wenn ich dafür keine Zinsen bekomme“.
Private Altersvorsorge ist heute wichtiger denn je. Man muss kein Prophet sein, um zu wissen, dass zukünftig die gesetzliche Rente sinken wird. Zu diesem Thema besteht bereits ein separater Artikel.
Zügelloser Konsum
Der Trend zum ungebremsten Konsum - sei es Kleidung oder neueste technische Geräte wie Smartphone, Tablett usw. - ist unübersehbar. Die virtuelle Welt weckt immer mehr Wünsche, die immense Geldbeträge verschlingen. Es ist wichtig, die richtige Balance zwischen Sparen und Konsum zu finden. Eine Studie des Verbandes der Privaten Bausparkassen zum Sparverhalten der Deutschen belegt deutlich, dass Investitionen an Bedeutung gewonnen haben. „Perspektivische Themen“, wie die Altersvorsorge treten mehr und mehr in den Hintergrund. Die Hälfte aller 14- bis 29-Jährigen bildet der Umfrage zufolge keinerlei Rücklagen für ihre Zukunft – das sind immerhin 24 Prozentpunkte mehr als noch im Jahr 2013. Lediglich 47 Prozent der Befragten sparen für ihre Altersvorsorge.
Überschuldungsrisiko
Laut der Studie stehen Jugendliche und junge Erwachsene an der Spitze der Bevölkerungsgruppe die in den nächsten Monaten mehr konsumieren möchte. Bedenklich ist die Entwicklung, dass Anschaffungsgüter zunehmend auf Pump, d.h. über Finanzierung oder Ratenkredit erworben werden. Damit steigt das Überschuldungsrisiko v.a. für junge Leute. Ein weiteres Problem stellt die sogenannte „generationsübergreifende Verschuldung“ dar, hier werden Verbindlichkeiten von einer Generation auf die nächste vererbt. Der Mensch ist das Produkt seiner Genetik und seiner Erziehung und übernimmt demzufolge häufig Verhaltensmuster, die ihm vorgelebt werden. Die Bundesrepublik Deutschland, mit weit über € 2 Billionen Schulden, ist wahrlich ein schlechtes Vorbild.
Wenig Ahnung von Versicherung und Geldanlagen
Ein Anlass zur Sorge gibt auch die mangelnde Kompetenz vieler junger Menschen in Finanz- und Versicherungsangelegenheiten. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstitutes GfK, gab nur jeder Vierte im Alter von 18 bis 24 Jahren an, er kenne sich gut in Geld- und Finanzfragen aus. Eine fatale Ausgangslage in einer Welt, die immer unübersichtlicher und komplexer wird. Bereits alltägliche Handlungen, wie das Eröffnen eines Girokontos oder der Abschluss eines Handyvertrages setzen gewisse Kenntnisse und Fähigkeiten voraus. Wer sich die dafür notwendige Kompetenz nicht selbst aneignet oder im Elternhaus mitbekommt, wird im Leben mit immer neuen Problemen konfrontiert werden. Leider versagt die schulische Ausbildung in Deutschland in dieser Richtung komplett. Es stehen jede Menge Themen auf dem Stundenplan, ohne dass diese im Leben jemals Verwendung finden; ein Grundwissen über Finanzen und Versicherungen wird allerdings nicht einmal ansatzweise vermittelt.