Finanzielle Vorsätze für erfolgreiche Anleger 2021
Zum Jahresende werden viele Marktteilnehmer nach den Erwartungen und Aussichten für das nächste Jahr gefragt. Dies ist oft verbunden mit der Bitte, eine Prognose für das Folgejahr abzugeben:
Was sind die aussichtsreichsten Anlageideen, mit welchen Unwägbarkeiten sollte gerechnet werden und wo stehen welche Börsen zum Jahresende?
„Voraussagen soll man unbedingt vermeiden, besonders solche über die Zukunft.“ (US-amerikanischer Erzähler und Satiriker Mark Twain)
Die meisten dieser Prognosen sind positiv. Das ist kein Zufall, denn die Prognosegeber leben häufig davon, dass sie Optimismus verkaufen. Die Realität zeigt allerdings häufig, dass die getätigten Aussagen mit den tatsächlich erzielen Renditen wenig gemein haben. Nun sollte man den betreffenden Analysten keine böse Absicht unterstellen, denn ihre Auftraggeber leben davon, dass Kunden ihnen Geld anvertrauen. Es liegt in der Natur der Menschen, dass sie dies eher dann tun, wenn sie Erträge erwarten können.
Wenn das „verrückte“ Jahr 2020 eines gezeigt hat, dann, dass nahezu alle Erwartungen und Prognosen fehlgeschlagen sind. Wohl niemand hat diese Entwicklung vorhergesehen und wenn doch, war es vielleicht zufällig!
Als deutlich geworden ist, dass das Corona-Virus die chinesischen Grenzen passieren und die ganze Welt infizieren wird, erlebten die Märkte einen der dynamischsten Abstürze in der Börsengeschichte überhaupt. Innerhalb weniger Tage mussten viele Kurse Verluste von 40 Prozent und mehr verbuchen. Ebenso wenig wie die dramatischen Kursverluste vorhersagbar waren, hatte wohl niemand mit dieser fulminanten Erholung an vielen Börsenplätzen gerechnet.
Was bringen uns also Erwartungen und Prognosen?
Die Erfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt, dass sich Anleger nicht blind auf die getätigten Aussagen verlassen sollten.
Es ist auch nicht wichtig und schon gar kein Grund, in Panik zu verfallen, wenn die Märkte sich anders entwickeln, als erwartet. Auch das hat die Vergangenheit immer wieder gezeigt: Das ist die Normalität. Entscheidend ist, wie wir damit umgehen, wie wir uns darauf einstellen und v.a. was wir daraus machen!
Aktiv ist Trumpf!
Anleger, die flexibel und aktiv reagiert haben, konnten zum Teil im Jahr 2020 große Gewinne verbuchen – auf jeden Fall deutlich mehr, als nach diesem Einbruch zu erwarten war. Doch welcher Anleger hat das tatsächlich umgesetzt? Dieser Virus hat alle Bereiche des öffentlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens befallen und zum Teil zu dramatischen Auswirkungen geführt. Viele Menschen hatten daher eher mit sich selbst und ihrer persönlichen Situation zu tun.
Jetzt könnte man sagen: Schade, dass diese Personen nicht die vielfältigen Chancen nutzen konnten, die sich auch in einem „verrückten“ Jahr wie 2020 geboten haben. Es sei denn, Sie greifen auf die Expertise von professionellen Fondsmanagern, zurück. Denn diese haben aktiv und sehr flexibel agiert. Sie haben die jeweils aktuelle Situation analysiert und entsprechend gehandelt.
Auch im dramatischsten Absturz hat es durchaus Gewinner gegeben, die sich in der Folgezeit allerdings geändert haben.
- In der 1. Phase haben vor allem Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich profitiert, die z.B. Schutzkleidung, Desinfektionsmittel und Medizintechnik zur Verfügung stellen, bzw. die an der Entwicklung von Medikamenten zur Bekämpfung des Virus arbeiten.
- In der 2. Phase hatten insbesondere Firmen aus den Bereichen Online-Handel, Online-Bildung oder auch Online-Spiele die Nase vorn.
- In der 3. Phase waren es Unternehmen, aus den Bereichen der Industrie oder dem Maschinenbau. Denn irgendwer muss die Dinge auch herstellen, die online geshoppt werden.
- Und in der 4. Phase sind es Firmen aus besonders belasteten Branchen wie z.B. dem Tourismus-Sektor.
Das Jahr 2020 bedeutete für sie nahezu einen Totalausfall und für etliche Unternehmen sogar das Ende. Allerdings wollen viele Menschen ihren Urlaub im Jahr 2021 besonders intensiv genießen und auch aufgeschobene Konsumkäufe tätigen. Das macht deutlich, dass es auch in dieser Branche weitergehen wird. Dass es Firmen geben wird, die überleben werden und die in einem Markt mit weniger Wettbewerbern, Anteile hinzugewinnen können.
Erwartungen für Börsenentwicklungen führen bei vielen Anlegern und Beratern häufig zu einer Frage: Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Einstieg für meine Geldanlage?
Für kurzfristig angelegte Gelder können Sie keine Zauberei erwarten. Die Einlagezinsen sind seit Jahren negativ. Ziel ist es daher, Minuszinsen in Form von Verwahrentgelt zu vermeiden. Für mittelfristige Anlagen sollte die Wahl hauptsächlich auf sehr gut gemanagte aktive Mischfonds fallen. Der Vorteil für Sie liegt auf der Hand: Professionelle Fondsmanager treffen für Sie die TimingEntscheidung. Je nach Marktlage können sie z.B. bei Aktienanlagen die Reißleine ziehen oder Vollgas geben. Für langfristiges Vermögen sollten Aktienfonds übergewichtet werden. Doch insbesondere hier stellen sich viele Anleger und Berater diese Gretchenfrage: Wann ist der beste Zeitpunkt zum Einstieg?
Anleger, die im Februar 2020 investiert haben, hat der Blick auf den Depotauszug in den folgenden Wochen wahrscheinlich weh getan. Heute, ein paar Monate später, hat sich das allerdings bereits wieder relativiert. Vor wenigen Tagen habe ich ein Gespräch mit einem Berater geführt. Er erzählte mir von seinen Erwartungen für die Märkte in den nächsten Monaten. Diese lauteten, dass er von deutlich fallenden Kursen ausgehe, da die Börsen einfach zu schnell, zu gut gelaufen sind. In Folge rät er seinen Kunden seit einiger Zeit, ihre Gelder noch nicht zu investieren und erst auf einen deutlichen Einbruch an den Börsen zu warten. Und sie warten und warten und warten…
Es gibt Wochen, da fallen die Kurse um 10 Prozent und mehr, nur um in der Folgewoche ebenso wieder anzusteigen. Das war dann wohl nicht der erwartete Einbruch. Viele Marktteilnehmer stehen unter massivem Investitionsdruck. Anlagealternativen, die an einem Zins hängen, sind ausgefallen. Viele sitzen auf sehr hohen Cash-Beständen und nutzen seit geraumer Zeit jeden – auch noch so kleinen – Rücksetzer, um zu etwas niedrigeren Kursen einzusteigen. Wenn der Berater also von deutlich fallenden Kursen an den Märkten ausgeht, sollte die Frage gestellt werden: Was sind denn „die“ Märkte?
Wir beobachten häufig die Kurse von sogenannten Leitindizes, wie z.B. dem Deutschen Aktienindex DAX. Unternehmen werden darin zu großen Teilen nach ihrer jeweiligen Marktkapitalisierung gewichtet. Das heißt, die größten Firmen werden auch am stärksten gewichtet. In Folge bestimmt häufig eine vergleichsweise geringe Anzahl von Unternehmen den Verlauf an den Börsen. Somit sind Anleger an den Märkten dem Wohl und Wehe dieser wenigen Unternehmen ausgesetzt? Steigen diese, wie die FAANG-Aktien (Facebook, Amazon, Apple, Netflix, Google für Alphabet) in den letzten Jahren, bricht Jubelstimmung aus. Fallen diese, können die Märkte allerdings wie ein Kartenhaus zusammenbrechen.
Was ist aber mit den vielen anderen Unternehmen?
Darunter können sich Nieten, aber auch viele wenig beachtete Perlen befinden. In diesem Umfeld bieten sich viele Chancen, in denen aktive Fondsmanager beherzt zu greifen.
Der Berater kontert im Gespräch, dass sich die Unternehmen, die von diesen Fondsmanagern gewichtet werden, den Märkten doch auch nicht entziehen können? Das ist vollkommen richtig. Insbesondere in der ersten Phase. Dann aber werden diese Fondsmanager aktiv und sie handeln. „Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen!“ erläutere ich im übertragenen Sinne.
Wenn qualitativ gute Unternehmen in Folge von Börsenturbulenzen günstiger geworden sind, können solche Fondsmanager auf Schnäppchenjagd gehen und kaufen. Sind die Unternehmen dann gut gelaufen, nehmen sie Gewinne mit. Firmen, deren Geschäftsmodell sich nicht gut auf neue Umstände angepasst hat, können aktive Fondsmanager flexibel austauschen und durch agilere und produktivere Unternehmen ersetzen. Das Jahr 2020 haben viele Firmen genutzt, um Kosten zu senken und Lieferketten zu optimieren, um auch nach der Corona-Pandemie profitabel zu sein. Dabei handelt es sich nicht zwingend um die größten, in Leitindizes, gewichteten Unternehmen. Häufig sind es ganz andere Firmen, die sich deutlich flexibler auf die geänderten Rahmenbedingungen einstellen können.
Was macht nun der Berater, der seinen Kunden seit Monaten rät, geduldig zu sein und nicht zu investieren? Zumal der Druck mit der Zeit immer größer wird, irgendwann doch nachzugeben und möglicherweise einen ungünstigen Einstiegszeitpunkt zu erwischen. Obwohl das Versprechen doch lautete, Geduld zu haben, um einen besseren Moment zu ergreifen? Das Gefühlschaos wird beim Berater im Laufe der Zeit immer größer, da er eine Erwartungshaltung bei seinen Kunden geschürt hat, bei der es selten gelingt, diese dauerhaft zu erfüllen.
Es ist wichtig zu wissen, dass es gar nicht notwendig ist, solche Erwartungen zu wecken und sich selbst so unter Druck zu setzen. Das Jahr 2020 hat sehr gut gezeigt, wie sinnvoll es ist, professionelle Fondsmanager einzuschalten. Denn egal, was an den Börsen passiert, auch wenn sie es selbst genauso wenig vorhersehen konnten, sie stellen sich auf die aktuelle Situation ein, agieren aktiv und handeln.
Nach wie vor gilt also die Devise: Der beste Zeitpunkt für die langfristige Geldanlage in aktive Aktienfonds ist JETZT.
Tipp: Häufig fühlen sich Anleger und Berater besser, wenn die geplante Einmalanlage über mehrere Monate verteilt, investiert wird. Wenn Sie sich besser dabei fühlen, dann ist es auch die richtige Entscheidung. Zum Beispiel könnten Sie dafür einen zeitlich befristeten Sparplan über 10 Monate einrichten.
Der Vorsatz für das neue Jahr lautet also:
Erwartungen an ein neues Jahr zu stellen, ist wichtig und richtig. Sie geben oft die Marschrichtung vor und nicht zuletzt steuern sie den eigenen Antrieb.
Für die Märkte gilt, sich nicht blind auf Prognosen zu verlassen, denn diese sind für die Anlageentscheidung nicht wesentlich. Entscheidender ist es, was aus den jeweils aktuellen Gegebenheiten gemacht wird.
Nach erfolgreicher Bekämpfung der Pandemie werden wir uns mit anderen Dingen beschäftigen müssen, auf die Sie, Unternehmen, Staaten und auch die Börsen sich einstellen müssen. Für die Fondsmanager ist es dann wie immer entscheidend, flexibel und aktiv zu handeln. Für Ihre Geldanlagen kann es also von großem Vorteil sein, professionelle Fondsmanager zu gewichten, die mit der jeweiligen Situation umgehen können und entsprechend agieren.
Wir wünschen Ihnen vor allem ein gesundes Jahr 2021, die nötige Geduld und Flexibilität sich auf Neues oder Geändertes einzustellen und Chancen zu ergreifen. Bei Ihren Geldanlagen lassen Sie professionelle Fondsmanager die Chancen für sich ergreifen.
Dieser Artikel wurde verfasst vom Investment-Team des Maklerpools Invers in Leipzig