Aktien sind der beste Inflationsschutz
Das zentrale Thema für viele Verbraucher sowie an den Finanzmärkten ist die hohe Inflationsrate. Diese lag hierzulande im März 2023 bei 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, in den USA belief sich die Teuerungsrate im Februar auf 6,0 Prozent. Der Berliner Online-Vermögensverwalter Growney veröffentlichte eine Studie mit welchen Vermögenswerten sich Anleger gegen die Geldentwertung absichern können.
Erstaunliche Parallelitäten
"Der Ökonom Jesper Rangvid hat in einem Blog-Beitrag erstaunliche Parallelitäten der aktuellen US-Inflationsphase im Zeitraum Januar 2015 bis Januar 2023 mit dem Zeitraum von Juni 1967 bis Juni 1975 festgestellt", schreiben die Growney-Analysten. So folgte in den 1970er Jahren auf den ersten Inflationsschub bald ein zweiter. Dieser erreichte mit über 14 Prozent im März 1980 sogar noch höhere Raten als zuvor.
Verluste mit unverzinsten Sparguthaben und Bargeld
"Angenommen der Inflationsverlauf der nächsten Jahre ähnelt weiterhin dem der 1970er Jahre. Welche Asset-Kasse schützt dann langfristig das Vermögen am besten vor einem Kaufkraftverlust oder kann sogar eine positive reale Rendite erzielen?", fragen die Autoren der Studie. Sie liefern auch sogleich die erste Antwort: Bargeld ist es nicht, ebenso wenig sind es unverzinste Sparguthaben.
Hohe Verluste
Von Januar 2015 bis Januar 2023 verloren Barmittel und Sparguthaben ohne Zinsen durch die Inflation 21 Prozent an Wert, heißt es in der Untersuchung. Im Zeitraum zwischen Juni 1967 und Juni 1975 waren es sogar 38 Prozent. Nach einem weiteren Inflationsschub lag der Kaufkraftverlust im Juni 1977 verglichen mit 1967 bei 45 Prozent. Zehn Jahre später, im Juni 1987, waren es bereits 71 Prozent.
"Minimal besser sieht es aus, wenn Geld mit dem Ein-Monatssatz verzinst wird", schreiben die Experten. In den vergangenen acht Jahren erhielten Sparer so gut wie keine Zinsen und verloren damit immer noch 15 Prozent an Kaufkraft. In den 1970er Jahren waren nach acht und zehn Jahren ebenfalls reale Verluste eingetreten. Erst auf längere Sicht führten die ab 1980 deutlich gestiegenen Zinsen zu einem realen Gewinn - auf 30 Jahre bis 1997 waren dies 48 Prozent.
Kurzfristig können Aktien auch verlieren
Auch der Aktienmarkt kann in einer derartigen Phase nicht vollständig vor Inflation und Preisanstieg schützen, stellten die Autoren der Analyse fest. So verlor ein Investment am US-amerikanischen Aktienmarkt im Inflationsjahr 2022 real über 25 Prozent an Wert. "Auch während des ersten Inflationsschubs lag man im Jahr 1974 real mit fast 36 Prozent hinten", heißt es weiter.
Klare Unterschiede auf mittlerer Sicht
Neben beiden genannten Jahren mit schlechter Performance sieht der Durchschnitt wesentlich besser aus. In den acht Jahren seit 2015 liegt die reale Performance bei 82 Prozent, die Kaufkraft der Anleger verdoppelte sich also nahezu. Allerdings trat in den acht Jahren bis 1975 ein Kaufkraftverlust von 21 Prozent auf. Auf eine längere Betrachtungsweise überzeugen Aktien gegen die Inflation. "Nach 20 Jahren bis 1987 konnte die Kaufkraft mehr als verdoppelt werden. Nach 30 Jahren bis 1997 ergab sich real ein fast sechsmal so großes Vermögen wie zu Beginn", fanden die Growney-Experten heraus.
Fazit
Die Erfahrung der 1970er Jahre zeige auf, dass in einem Inflationsszenario für ein vermeintlich sicheres Geld deutliche Gefahren für den Vermögensaufbau und -erhalt bestehen. "Für den langfristigen Vermögensaufbau sind dagegen breit diversifizierte Aktien-Investments gegen Inflation die beste Alternative", lautet das Fazit der Studien-Autoren.
