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Berufsunfähigkeitsversicherung, Stefan Vetter, Ihr Makler in Wunsiedel, informiert aktuell über Geld- und Versicherungsangelegenheiten
Okt 01 2023

Aktien langfristig sicherer als Anleihen

Traditionell setzen die Bürger hierzulande bei der Vermögensanlage auf Sicherheit. Klassische Sparanlagen aus dem Banken- und Versicherungsbereich, wie Festgeld, Sparbuch und Lebensversicherung dominieren. Aktien und -fonds spielten in der Vergangenheit aufgrund ihres angeblich hohen Risikos nur eine untergeordnete Rolle. Findet hier nun ein Wandel statt? Zuallererst ist zu klären, ob Spareinlagen und Anleihen sicher, Aktien jedoch riskant sind.

Risiken von Anleihen und Aktien

Als Risiko definieren viele Marktteilnehmer die Wahrscheinlichkeit eines Verlusts bei einem Investment. Aktien unterliegen Kursschwankungen und werden daher als riskante Anlageform wahrgenommen. Auf kurze Sicht sind Anleihen tatsächlich weniger schwankungsanfällig als Aktien und vermitteln deshalb ein Gefühl der Sicherheit - im Rückblick auf die letzten 30 Jahre konnte mit Anleihen eine gute Rendite erwirtschaftet werden. Der deutsche Rentenindex (REX) ermittelt die Performance deutscher Staatsanleihen und errechnete für diesen Zeitraum im Durchschnitt eine Jahresrendite von fünf Prozent vor Inflation.

Der Index der vierzig größten deutschen Aktiengesellschaften (DAX) weist eine jährliche Rendite von acht Prozent aus. Somit hat sich der Kapitaleinsatz in 30 Jahren rund verzehnfacht. Andere internationale Indizes weisen ähnliche Zahlen auf. Selbst Krisen, die in den Medien immer dramatisiert wurden, schadeten der langfristigen Wertentwicklung nicht. Beispiele gefällig?  Das Platzen der Dotcom-Blase, die Pleite von Lehman Brothers mit einhergehender Bankenkrise, die Chinakrise, Corona oder der Ukrainekrieg.

Die stärkste Kraft im Universum

Wie schon oben erläutert, besteht die Wahl zwischen sicheren fünf Prozent Rendite für Anleihen und den riskanteren acht Prozent bei Aktien. Viele Anleger werden sich daher für die erste Anlageform entscheiden. Sie unterschätzen jedoch dabei die Bedeutung des Zinseszins-Effekts - dieser wurde von Albert Einstein als die stärkste Kraft im Universum bezeichnet. Beim Aufbau einer Altersvorsorge ist der Anlagehorizont meist langfristig. Betrachtet man nun einen Zeitraum von 30 Jahren mit einer Anlage in Höhe von € 10.000, so vermehrt sich das Kapital bei fünfprozentiger Rendite auf rund € 43.000, bei acht Prozent hingegen auf € 100.000, das entspricht einem 2,3-fachen Wert an Zuwachs.

Inflation nicht berücksichtigt

Bei beiden Werten handelt es sich um nominale Werte, die den Kaufkraftverlust durch die Inflation nicht berücksichtigen. Zukünftig wird es mit Zinsanlagen kaum möglich sein, die eigene Kaufkraft zu halten. Die Zinsen sinken seit drei Jahrzehnten und in den Jahren 2019 bis 2022 waren sie sogar negativ, d.h. die Anleger zahlten zum Teil Strafzinsen, wenn sie ihr Kapital zur Bank brachten. Gleichzeitig liegt die Inflation auf dem höchsten Stand seit Kriegsende mit entsprechend negativen Auswirkungen für Anleiheninvestoren.

Langfristig sinkt das Risiko gegen Null

Somit unterliegen auch Anleihen mit zunehmender Haltefrist erheblichen Risiken, während diese bei Aktien sinken. Das Risiko bei Wertpapieren wird rechnerisch durch die Schwankungsbreite (Volatilität) bestimmt,  Aktien bewegen sich etwa 20 Prozent pro Jahr um ihren Mittelwert. Damit ist die Volatilität etwa drei bis fünf Mal höher als bei Anleihen. Rein statistisch gesehen weist die Schwankungsbreite der Aktienrendite auf Jahresfrist enorme Sprünge auf und reicht von - 60 bis + 80 Prozent. Langfristig dagegen nähert sich die Rendite immer mehr einem Mittelwert von 7 bis 9 Prozent an.

Erweitert ein Anleger seinen zeitlichen Horizont von einem Jahr auf zehn Jahre, so vermindert er sein Risiko um 80 Prozent. Mit zunehmender Haltedauer nimmt das Schwankungsrisiko der annualisierten Rendite also stark ab. Nach etwa 15 Jahren besteht für den Investor eine relativ gute Sicherheit auf eine positive Wertentwicklung. Selbst wenn man zu einem ungünstigen Zeitpunkt einsteigt - beispielsweise vor einem fürchterlichen Crash - würde spätestens nach etwa 15 Jahren der Einstand wieder erreicht und in die Gewinnzone laufen. Resultat: Aktienrisiken schwinden mit zunehmender Anlagedauer, während bei Anleihen die Inflationsrisiken steigen.

Breit streuen und geduldig sein

Die Grundvoraussetzung für die skizzierte Annahme ist eine breite Streuung des Aktienportfolios, nach dem Motto "nicht alle Eier in einen Korb legen". Dies lässt sich heutzutage bequem über Aktienfonds erreichen. Zudem spielt die Zeit eine entscheidende Rolle für den Anlageerfolg. Denn gerade bei Aktieninvestments ist der Zeitgedanke fundamental, ohne Geduld geht es nicht. Aber gerade das fällt vielen Investoren schwer. Der weltberühmte Investor Andre Kostolany formulierte diesen Aspekt so: "Man macht das Geld nicht so sehr mit dem Kopf, sondern mit dem Sitzfleisch."

 

 

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