Renteneintritt mit 73 Jahren?
Die demografische Entwicklung trifft Deutschland zukünftig in voller Härte. Um das umlagenfinanzierte Rentensystem am Laufen zu halten, muss das Renteneintrittsalter drastisch erhöht werden. Lars Feld, Mitglied des Sachverständigenrates der Bundesregierung, analysierte unter welchen Voraussetzungen das deutsche Rentensystem stabil bleiben kann. Das Ergebnis ist ernüchternd. Bürger müssen länger arbeiten – bis zum Jahr 2030 soll dabei das Eintrittsalter auf 71 Jahre angehoben werden.
Sinkendes Rentenniveau bei höheren Beitragssätzen
Wer vorzeitig seine Rente beantragt, muss Abschläge hinnehmen, berichtet die Zeitung „Die Welt“. Trotz längerer Lebensarbeitszeit wird das Rentenniveau weiter sinken. Nach der Prognose von Lars Feld beträgt es dann nur noch 42 Prozent vom Durchschnittseinkommen, während zeitgleich der Beitragssatz für die gesetzliche Rentenversicherung von aktuell 18,7 auf 24 Prozent steigt. Feld liegt auf einer Linie mit Bundesfinanzminister Schäuble; beide fordern eine Koppelung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung. Erhöht sich beispielsweise die Lebenserwartung um drei Monate, so müsse der Renteneintritt um zwei Monate nach hinten geschoben werden.
Weitere Prognosen sagen noch längere Lebensarbeitszeit vorher
Die Prognose von Lars Feld gilt unter Experten als eher gemäßigt. So hat das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) kürzlich zur Stabilisierung des umlagefinanzierten Rentensystems einen Renteneintritt mit 73 Jahren bis zum Jahr 2041 vorgeschlagen.
Fakten werden von der Bevölkerung ignoriert
Zugegebenermaßen beschäftigt sich kaum jemand gerne mit negativen Dingen, wenn es um die Zukunft geht. Häufig entsteht sogar der Eindruck, dass viele Bürger Themen wie längere Lebensarbeitszeit, sinkende Renten und steigende Beiträge ignorieren bzw. mit der Vogel-Strauss-Politik begegnen. Dabei erhöhen sie ihren Konsum und nutzen für ihre Altersvorsorge völlig unbrauchbare Anlageformen. Irgendwann kommt das böse Erwachen, allerdings ist es dann meist zu spät.
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