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Die wichtigsten Versicherungen aus Sicht der Verbraucher

Im Rahmen des letztjährigen PKV-Forums veröffentlichte die Continentale Krankenversicherung a.G. ihre Studie: „Absicherung von Risiken – Was Vermittler glauben und was Kunden wirklich meinen“. Im Vorwort beschrieb die Gesellschaft ein Phänomen, mit dem Vermittler täglich in Berührung kommen: „Das Leben ist voller Risiken – und meist kann man sich gegen die finanziellen Folgen absichern. Trotzdem verzichten viele Menschen auf Versicherungen – auch dann, wenn diese sinnvoll sind. Finanzielle Entlastung im Pflegefall oder bei Berufsunfähigkeit, eine bessere medizinische Versorgung oder eine bessere Altersvorsorge: Vieles ist möglich, aber wenig wird gemacht.“

Inhalte der Studie

Für die Recherche wurden im Auftrag der Continentalen durch das Meinungsforschungsinstitut Kantar TNS 1.004 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger im Alter ab 20 Jahren online befragt. Primär ging es um die Ermittlung, wie hoch die Studienteilnehmer ihr Risiko in bestimmten Lebensbereichen beurteilen und ob für sie ein Versicherungsschutz dagegen wichtig ist, sowie die Gründe dafür, wenn dies nicht der Fall ist. Dabei wurde ein gutes Dutzend Risiken aus den Bereichen Sach- und Personenversicherungen von „A“ wie ambulante Krankenzusatz-Versicherung bis „Z“ wie Zahnzusatzversicherung abgefragt.

Sachversicherungen haben hohen Stellenwert

In erster Linie stuften drei Viertel der Befragten die Absicherung in den Bereichen Privathaftpflicht-, Wohngebäude-, Hausrat- und Kfz-Kaskoversicherung als wichtig ein. Gleiches galt für knapp die Hälfte der Studienteilnehmer bezüglich einer Auslandsreisekranken- und Rechtsschutzversicherung. Weiter sprachen sich vier von zehn Befragten für eine Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung aus. Der privaten Altersvorsorge billigt dagegen nur jeder Vierte einen hohen Stellenwert zu und der privaten Pflegeversicherung gar nur etwa jeder Siebte. Noch schlechter schnitt nur die ambulante Krankenzusatzversicherung ab – lediglich jeder 17. Studienteilnehmer erachtet diese als wichtig.

Wahrscheinlichkeit des Eintritts ist nicht relevant

Die Umfrage zeigt zudem, dass die Wichtigkeit einer bestimmten Versicherung nur wenig mit dem subjektiven Empfinden zu tun hat, d.h. ob ein Schadensfall auch tatsächlich eintritt. So hält sich beispielsweise der Anteil unter den Befragten die Waage, die vermuten, dass sie innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Kfz-Schaden verursachen oder zu einem Pflegefall werden (29 zu 27 Prozent). Dennoch erachten 78 Prozent der Studienteilnehmer die Kfz-Kaskoversicherung als wichtig, sie liegen damit mehr als fünf mal höher, als bei der Pflegeversicherung mit lediglich 15 Prozent. „Maßgeblich ist, ob die Versicherung als wichtig angesehen wird: Rund 90 Prozent derer, die eine Absicherungsform als wichtig erachten, sind über diese auch geschützt. Das gilt sowohl bei den Personen- als auch den Sachversicherungen“, ist im Berichtsband zur Studie zu lesen. Die Autoren führen weiter aus, dass es im Regelfall nicht daran liegt, wie viel die Absicherung eines bestimmten Risikos kostet.

Begründungen logisch nicht nachvollziehbar

Noch eine Erkenntnis brachte die Untersuchung ans Tageslicht. Es werden häufig nicht logisch nachvollziehbare Gründe angegeben, warum der Abschluss eines Versicherungsvertrages nicht wichtig ist. Besonders bei der privaten Altersvorsorge trat dieser Aspekt hervor, denn 42 Prozent der Befragten, die eine Renten- oder Kapitallebensversicherung als unwichtig erachten, gaben als Grund an, dass die Versicherung ja im Ernstfall die Zahlung verweigert. Dieser Beweggrund ist „objektiv nicht nachvollziehbar“. Denn ein Vertrag dieser Art leistet nämlich immer, sobald die versicherte Person das vereinbarte Alter erreicht hat. Die Studienautoren sind der Meinung, als Begründung werde diese These nur aufgestellt, „dass viele Menschen sich eine Absicherung, die eigentlich wichtig wäre, `wegrationalisieren´ oder `wegargumentieren`“. Eine derartige Absicherung wäre zwar notwendig und wichtig, aber man kann sich den Betrag dafür gleich sparen, wenn die Versicherungsgesellschaft eh nicht zahlt. „Dann ist der Mensch zwar immer noch nicht abgesichert, muss deswegen aber kein schlechtes Gefühl haben“, so die Erläuterung.

Weitere Gründe ebenfalls realitätsfern

Der am häufigsten vorgebrachte Punkt, weshalb auch andere Versicherungen, wie etwa Berufsunfähigkeit, Unfall, Pflege und Zahn, als nicht wichtig erachtet werden, unterliegt der Argumentation, dass die Gesellschaften keine Leistungen erbringen. Weitere Gründe waren, den Befragten reiche im Schadensfall der gesetzliche Schutz von Vater Staat aus oder sie verlassen sich auf den Partner sowie Familienangehörige. Insgesamt stellt das Ergebnis dieser Befragung für mich einen weiteren traurigen Beweis des Analphabetismus im Bereich Finanzen und Versicherungen eines großen Teils der Bevölkerung dar.

 

 

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