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Okt 22 2015

Probleme des Geschäftsmodells der Sparkassen

Wer kennt es nicht aus den Kindertagen, der traditionelle Gang zur Sparkasse, um seine Zinsen im Sparbuch nachtragen zu lassen. Manuell wurden die Guthabenzinsen vom letzten Jahr vermerkt und mit einem Stempel versehen – ein gutes Gefühl. Die Sparkassenfiliale von früher gibt es meistens noch, allerdings hat sich eine Menge verändert. Der einstige Sachbearbeiter nennt sich heute Kundenberater. Er hat mit Druck „von oben“ Umsatzvorgaben der hauseigenen Produktpartner zu erfüllen. Hierbei handelt es sich um Bausparverträge der LBS, Fondsprodukte der Deka sowie Versicherungen von Provinzial bzw. Bayern-Versicherung.

Steigender Druck auf Kundenberater

In Deutschland haben die Sparkassen aktuell noch 12.000 Zweigstellen mit 244.000 Mitarbeitern. Das Netz der 416 öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute hat in den letzten 10 Jahren bereits rund 2.000 Filialen geschlossen, weitere werden folgen. Gründe dafür sind unter anderem, dass Kunden vermehrt Onlinebanking nutzen und sich obendrein über Versicherungen, Kredite und Geldanlagen zunehmend im Internet oder bei unabhängigen Vermittlern informieren. Die Kosten für die große Anzahl an Niederlassungen lassen sich in der jetzigen Niedrigzinsphase kaum noch finanzieren. Deshalb steigt der Druck auf die Kundenberater und sie sind gezwungen mehr Verträge an den Mann zu bringen.

Zinsen sind Hauptgeschäft

Sparkassen erwirtschaften den Großteil ihrer Einnahmen durch das Zinsgeschäft. Das Prinzip ist relativ einfach – Geld wird als Kredit verliehen und der Sparer erhält Zinsen für seine Einlagen. Liegen die Kreditzinsen höher als die Renditen auf Kundeneinlagen, bleibt dem Kreditinstitut etwas übrig. Dieser Zinsüberschuss macht Dreiviertel der Erträge aus und ist somit die bedeutendste Einnahmequelle. Das restliche Viertel entsteht durch Umsätze aus Bausparverträgen, Fonds und Versicherungen. Aber je länger die Niedrigzinsphase andauert, desto weniger verdienen die Sparkassen, eine gefährliche Entwicklung. Städte und Gemeinden sind Träger der öffentlich-rechtlichen Sparkassen. Allerdings ist die finanzielle Lage der Kommunen mehr als angespannt. Ferner hat der gemeinsame Haftungsverbund der Sparkassen ebenfalls nur begrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung, um in Not geratene Institute aufzufangen. Damit ist die Existenz einiger Sparkassen bei noch länger anhaltender Niedrigzinsphase in Frage gestellt. 

Fast 50 Millionen Sparkonten

Eine Vielzahl der Sparkassen sammeln mehr Geld ein, als an private und gewerbliche Kunden in Form von Krediten vergeben wird. So gerieten sie während der Finanzkrise nicht in Bedrängnis, als die Kapitalmärkte versiegten und Banken untereinander keine Kredite mehr vergaben. Zur Zeit schwimmen die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute in Kundengeldern und verwalten 25 Prozent mehr an Einlagen als vor der Lehmann-Pleite auf ca. 50 Millionen Sparkonten. Die Höhe der Zinsen kann nicht die Ursache für diesen Anstieg sein, denn vor 40 Jahren wurden Guthaben auf dem Sparbuch bei dreimonatiger Kündigungsfrist mit 4 Prozent verzinst – aktuell gibt es kaum mehr als 0,1 Prozent. Mir erschließt sich nicht, weshalb Unsummen auf Konten dieser Art mit Renditen unterhalb der Inflationsrate liegen und somit Verluste erbringen. Ist der deutsche Sparer schlicht und einfach zu faul um sich mit alternativen Anlagemöglichkeiten zu beschäftigen? Die Frage bleibt unbeantwortet.

Das besondere Klientel der Sparkassen

Sparkassen laufen Gefahr in den nächsten Jahren Opfer ihrer hohen Einlagen zu werden. Viele Deutsche konsumieren mehr wegen fehlender Zinsen, im Gegensatz dazu spart der Sparkassenkunde mehr. Scheinbar handelt es sich um ein besonderes Klientel, das den fehlenden Zinseszinseffekt mit mehr Eigenmitteln ausgleichen will. Aufgrund der erdrückenden Kostensituation können die Sparkassen Kundengelder aber nicht zinslos liegen lassen. Denn neben dem teuren Filialnetz bestehen noch sieben Landesbanken, neun Landesbausparkassen, elf Versicherungsgruppen und elf regionale Sparkassenverbände, die Geld verschlingen. Allerdings ist dieser Aufbau nicht mehr zeitgemäß. Die früher ähnlich aufgestellte Volks- und Raiffeisenbankgruppe hat ihre Struktur deutlich entschlackt. Einzig das Schaffen eines gemeinsamen Rechenzentrums der Sparkassengruppe ist ein Erfolg gegen ausufernde Kosten. Ansonsten wirkt die Gruppe starr und behäbig in der sich rasch wandelnden Welt.

Überzogene Konten bringen Gewinn

Ein lukratives Geschäft der Sparkassen sind über den gewährten Rahmen hinaus überzogene Girokonten. In diesen Fällen kann auf den ohnehin schon hohen Dispozins noch ein Extrazins verlangt werden. Diese Praxis wird von Politikern und Verbraucherschützern allerdings lautstark angeprangert – mit Erfolg. Inzwischen verzichten rund die Hälfte der Sparkassen darauf.

Sinkende Margen

Die steigenden Spareinlagen helfen nur beschränkt um die stetig höher werdenden Kosten zu decken, da es für Sparkassen selbst ebenfalls kaum noch Zinsen für angelegte Gelder gibt. Verstärkt wird dieser Effekt durch ehemals gekaufte Bundesanleihen und ähnlich risikoarme Rentenpapiere, die zum Kaufzeitpunkt hohe Renditen brachten. Nun enden aber vermehrt deren Laufzeiten und das freiwerdende Kapital muss neu untergebracht werden. Ein Großteil des aus dem Kreditgeschäft erwirtschafteten Überschusses wird jedoch in o.g. Papieren angelegt, demzufolge mit immer weniger Ertrag. Trotzdem hilft es nur wenig, dass die Banken selbst dem Kunden weniger Zinsen auf sein Guthaben zahlen müssen. Denn die Spanne d.h. die Marge zwischen Kredit- und Anlagezins sowie der Einlagenzins schmilzt dahin.

Welche Lösungen gibt es?

Welche Perspektiven bleiben nun den Sparkassen um eine Änderung herbeizuführen? Theoretisch gesehen gibt es zwei Möglichkeiten – Erträge in einigen Sparten erhöhen oder Kosten zu reduzieren. Da allerdings viele Sparkassen noch hohe Eigenkapitalreserven besitzen, wird dieses Problem häufig verdrängt. Diese Haltung wird vermutlich durch die gut ausfallenden Geschäftsergebnisse von 2014 noch verstärkt. Die Gewinne sind gestiegen, weil es durch die boomende Konjunktur sehr wenig Kreditausfälle gegeben hat und somit die dafür bereit gestellten Risikoreserven nicht angetastet wurden. Aber was passiert, wenn der Wirtschaftsmotor anfängt zu stottern und vermehrt Darlehen nicht mehr zurückgezahlt werden können?

Dekafonds sollen verkauft werden

Früher nahm der Bankberater mit dem Kunden Kontakt auf, wenn sich auf dem Girokonto ein höherer Betrag angesammelt hatte oder Geld aus einer Anlage frei wurde, um die Summe bei der Sparkasse für eine Weile zu einem höheren Zinssatz neu anzulegen. Heute ist es für den Sparer egal, ob das Geld auf dem Sparbuch, Festgeld- oder Tagesgeldkonto liegt, denn Zinsen gibt es nur noch in homöopathischer Form. Von seinem Chef wird der Berater angewiesen, den Kunden Investmentfonds der hauseigenen Fondsgesellschaft Deka zu verkaufen, um Gebühren zu vereinnahmen, die den schwächelnden Zinsüberschuss ausgleichen sollen. Aber wie jede andere Fondsgesellschaft auch, gibt es Fonds, die im Marktvergleich gut laufen und solche, die schlechter als andere performen. Aus Kundensicht ist eine objektive Beratung beim Verkauf von Produkten eines einzigen Anbieters nicht zu erwarten.

Risikofaktor Immobiliendarlehen

Deutschland ist ein Fondsentwicklungsland und viele Sparer setzen nur auf Bank- und Versicherungsprodukte. Und das, obwohl ihnen bekannt sein muss, dass heutzutage ohne ein gewisses Risiko keine Rendite mehr erzielt werden kann. So mancher Bürger hat die Immobilie für sich als Geldanlage entdeckt und finanziert diese über die ortsansässige Sparkasse. Was im ersten Moment für die Bank wie ein lukratives Geschäft aussieht, kann sich in Zukunft als Bumerang erweisen. Hypothekendarlehen haben naturgemäß eine lange Laufzeit. Aktuell liegt der Zinssatz bei einer 10-jährigen Bindung um die zwei Prozent. Für die Bank ein lohnendes Geschäft, da im Gegenzug auf Spareinlagen nur 0,1 Prozent gezahlt werden müssen. Sobald allerdings das Zinsniveau wieder ansteigt, müssen auch Sparkassen ihren Kunden mehr Rendite bieten, somit verringert sich der Zinsüberschuss ebenfalls.

Fazit

Der deutsche Sparer muss endlich begreifen, dass er sich mit seiner althergebrachten Anlegermentalität arm spart. Denn bei herkömmliche Geldanlagen (Sparbuch, Tagesgeld etc.) gleicht der Zinssatz die Inflationsrate nicht mehr aus. Wenn man in die falsche Richtung läuft, hilft es nicht, die Geschwindigkeit zu erhöhen, um ans Ziel zu gelangen. Auch der Zinseszinseffekt bewirkt hier kaum noch etwas. Alternative Anlagemöglichkeiten mit mehr Rendite gibt es in Form von Mulitasset- und Aktienfonds. Informieren Sie sich bei einem unabhängigen Vermögensberater.

 

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