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Berufsunfähigkeitsversicherung, Stefan Vetter, Ihr Makler in Wunsiedel, informiert aktuell über Geld- und Versicherungsangelegenheiten

Rentendiskussion - und wer denkt eigentlich an uns und unsere Kinder?

Den nachfolgenden Artikel habe ich bei Pfefferminzia, dem Multimedium für Versicherungsprofis aus Hamburg, entdeckt – veröffentlicht am 06.03.2024 von Andreas Harms. Ich bedanke mich bei Pfefferminzia den Beitrag inhaltlich verwenden zu dürfen.

Die Diskussion um die gesetzliche Rente spielt sich zu sehr auf Seiten der Rentner ab. Nicht fair, findet Redakteur Andreas Harms und schiebt reichlich Frust. Deshalb nutzt er – dem Rat eines Lesers folgend – die Mathematik und rollt das Problem in mehrere Richtungen aus.

Diskussionen verlieren sachliche Grundlage

Unser Leser mit dem Kürzel MCS hat es sehr treffend ausgedrückt: „Schade, dass die Diskussionen immer wieder die sachliche Grundlage verlieren.“ Und dann verweist er oder sie auf „die unbestechliche Mathematik“. Hintergrund ist die Kritik an dem Sozialwissenschaftler Bernd Raffelhüschen, der kürzlich eine Nullrunde bei den Renten vorschlug.

Gleichung für die Zukunft

Doch nun möchte ich einmal die unbestechliche Mathematik bemühen. Die Gleichung für die Zukunft der Rente besteht aus diesen Variablen Rentenhöhe, Beitragshöhe, Bundeszuschuss und Eintrittsalter in die Rente. Und aus der Welt der Demografie die nur mit sehr bösem Willen (und damit praktisch gar nicht) beeinflussbaren Faktoren Lebensdauer, Zahl der Rentner und Zahl der Beitragszahler; alle drei Paramater steigen. Die mathematisch unumstößliche Grundannahme lautet auch: Nur was ich einnehme, kann ich auch ausgeben. Was Rentner bekommen, muss also auch jemand bezahlen. So weit zu den Fakten.

Arbeitsminister erklärt Variablen zu Konstanten

Nun hat unser Arbeitsminister Hubertus Heil ein paar Variablen für nahe Zukunft zu Konstanten erklärt. Einerseits soll die Rentenhöhe nicht unter 48 Prozent sinken und das Eintrittsalter nicht über 67 Jahre hinaus steigen. Damit bleiben nur noch Beiträge und Bundeszuschuss, die diese Rechnung im Gleichgewicht halten können. Doch hier endet die sachliche Ebene erst einmal.

Neue Generation muss blechen

Denn um einmal kurz emotional werden zu dürfen: Beides dürfen meine Generation (Jahrgang 75) und die nachfolgenden blechen. Direkt über die Beiträge und indirekt über Steuern. Schon heute liegt der Zuschuss laut Finanzminister Christian Lindner bei mehr als € 100 Milliarden und damit fast einem Viertel des Etats.
Jetzt haben Lindner und Heil das Rentenpaket II vorgestellt. Doch das ändert am gesamten Konflikt: nichts. Denn das Generationenkapital kann frühestens in den Dreißigern was beitragen, und alles andere ist nicht neu. Und Heil hat die Konstanten sogar noch bestätigt.

Die heutigen Rentner haben sich eine Rente verdient

Natürlich hat er emotional betrachtet recht, wenn er sagt, dass sich Rentner ihre Rente verdient haben. Sachlich betrachtet müsste es aber heißen: Die heutigen Rentner haben sich eine Rente verdient. Denn tatsächlich bezahlt haben sie die Rente der früheren Rentner. Umlageverfahren, wir erinnern uns, Generationenvertrag: Nicht jeder spart etwa für sich, sondern die Jüngeren zahlen für die Älteren.

Wenn Heil gutmütig die Renten erhöht, begründet er das gern mit dem „robusten Arbeitsmarkt“ und der guten Einnahmesituation. Damit denkt er aber nicht besonders weit. Er bürdet jetzt den Beitragszahlern Kosten auf, die sich nicht zurückdrehen lassen, sich aber jedes Jahr auf weniger Schultern verteilen. Danke, Herr Heil!

Massive Verschiebung der Kräfteverhältnisse ab 2026

Der „Rentenversicherungsbericht 2023“ zeigt, dass sich die Kräfteverhältnisse schon ab 2026 massiv zu verschieben beginnen. Zum Schlechten hin für uns Beitragszahler. Wo ist Heil dann? Wir wissen es nicht? Die gern zitierte Pflegerin, die ihr Leben lang geschuftet hat, hat wiederum vom Rentenanstieg nur wenig. Denn der ist ja prozentual zu verstehen und nützt somit vor allem ehemaligen Gutverdienern. Beim Skat gibt es die Weisheit: „Der Teufel sch**** immer auf den größten Haufen.“ Das gilt ganz besonders in der Rente.

Unfaire Sichtweise

Warum schreibe ich das alles? Weil ich es nicht fair finde, in der Diskussion nur die Interessen von Rentnern zu sehen. Es geht hier auch um diejenigen, die das alles bezahlen sollen. Werfe ich den heutigen Rentnern vor, nicht genug selbst vorgesorgt zu haben? Nein, das tue ich nicht, obwohl es so einfach wäre. Spreche ich ihnen das Anrecht auf einen auskömmlichen und angenehmen Lebensabend ab? Auch das nicht.

Warum die Renten nicht mal nominal erhöhen?

Aber es ist nun mal ein Generationenvertrag mit Mathematik. Die muss es mindestens gestatten, auch über die Höhe der Renten sachlich nachzudenken. Und weil die Inflation vor allem die Ärmsten am härtesten trifft: Warum nicht mal die Rente nominal um einen konkreten Geldbetrag erhöhen? Das würde die Skat-Regel aushebeln und zielgerichtet helfen und könnte insgesamt erschwinglich bleiben.

Doch zurzeit wird vieles sehr leichtfertig und auf emotionaler Ebene ausgetragen. Wir dürfen nicht vergessen, dass in diesem Land viele Menschen genauso hart arbeiten, wie es die heutigen Rentner früher taten. Ihre Beiträge zur Rentenversicherung steigen, sie hatten vielleicht keinen Inflationsausgleich im Gehalt, sie bekommen vielleicht nicht jedes Jahr mehr Geld, und sie müssen auch noch privat vorsorgen. Denn von der gesetzlichen Rente kann man ja eh nicht mehr viel erwarten.

Quelle: https://www.pfefferminzia.de/vorsorge/kommentar-zur-einseitigen-rentendiskussion-und-wer-denkt-eigentlich-an-uns-und-unsere-kinder/

 

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