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Berufsunfähigkeitsversicherung, Stefan Vetter, Ihr Makler in Wunsiedel, informiert aktuell über Geld- und Versicherungsangelegenheiten
Juli 07 2022

Zwischenbilanz an den Börsen

Der nachfolgenden Artikel wurde von der Investmentabteilung des Maklerpools Invers aus Leipzig veröffentlicht. Ich bedanke mich den Beitrag inhaltlich verwenden zu dürfen.

Nach dem Rekordjahr 2021 sind die Börsen im ersten Halbjahr 2022 deutlich abgestürzt. Es waren bescheidene Monate für so ziemlich alle Anlageklassen von Aktien, Anleihen, über Krypotwährungen, NFTs, SPACs, bis hin zu Zertifikaten. An den Aktienmärkten legten viele Börsen die schlechtesten ersten 6 Monate seit 2008 hin. Beim US-Technologie-Index Nasdaq war es sogar das schlechteste Abschneiden seit 2002.

Deutliche Verluste bei einigen Unternehmen

Ein Blick auf bekannte Unternehmen zeigt, dass die Verluste im Einzelnen sogar noch deutlich größer ausgefallen sind: Amazon – 30%, Delivery Hero – 61%, HelloFresh – 53%, Meta Platforms (ehem. Facebook) – 49 %, Netflix – 68%, Tesla – 38%, Zalando – 63 %, Zoom - 33%, um nur einige zu nennen. Das sind selbst im historischen Maßstab massive Verwerfungen innerhalb eines so kurzen Zeitraums, denn gerade zum Jahreswechsel standen viele Indizes und auch die Kurse einzelner Aktien in der Nähe ihrer Rekordhochs.

Zu viele Belastungsfaktoren…

2022 hat schlicht und einfach zu viele Belastungsfaktoren für die Märkte gebracht, um den Aufschwung der letzten Jahre einfach weiter fortzuschreiben. Als neben den bekannten Ursachen, wie der massiv gestiegenen Inflation, auch noch der Ukraine-Krieg eskalierte, legten viele Märkte den Rückwärtsgang ein. Und so ist die Stimmung unter den Investoren deutlich abgesackt und notiert aktuell nahezu auf dem niedrigsten Stand seit der globalen Finanzkrise 2008. Derzeit fällt es vielen Marktteilnehmern schwer, noch irgendetwas Gutes über die Börsenentwicklung auch in absehbarer Zukunft zu sagen.

… und Probleme

Die Börsen werden momentan von vielen Problemen begleitet, die zusammenhängen, so dass der Absturz nahezu synchron im Abwärts-Sog erfolgt – das könnte allerdings auch bedeuten, dass ein Fortschritt in Zukunft weitere Fortschritte nach sich ziehen kann. Welche Wirkungen kann eine Entspannung im Ukraine-Krieg bedeuten, wenn die Waffen endlich schweigen und von Dialogen übertönt werden? Das könnte einen positiven Impuls im Hinblick auf die Energiekrise auslösen. Auch die Lebensmittelknappheit dürfte sich hoffentlich spürbar verringern. Kaputte Lieferketten könnten repariert bzw. besser koordiniert werden, was den Welthandel in Schwung bringen kann und die Weltwirtschaft könnte aufatmen.

Stimmung besonders schlecht

Hinzu kommt, wenn die Stimmung unter den Marktteilnehmern besonders schlecht ist, dann war es in der Vergangenheit oft nicht mehr weit bis zu einer Trendwende. Noch dürfte es allerdings nicht so weit sein. Viele Anleger hoffen auf eine V-förmige Entwicklung an den Börsen, die in den letzten Jahren so selbstverständlich geworden ist. Damit ist eine umgehende Erholung nach deutlichen Kursverlusten gemeint. Eine solche Entwicklung dürfte sich aktuell kaum wiederholen lassen, denn nicht wenige Unterstützungsfaktoren brechen nunmehr weg.

Notenbanken haben viel Liquidität an Börsen gebracht

Die massive Geldflutung der Notenbanken hat in den letzten Jahren sehr viel Liquidität an die Börsen gebracht und in deren Flut insbesondere die Boote der Wachstumsunternehmen und v.a. von Technologie-Werten unverhältnismäßig angehoben. Somit sind die Kurse dieser Firmen extrem stark angestiegen, deutlich über gerechtfertigte Bewertungen hinaus und hat deren Blase immer größer werden lassen. „Wenn nun die sprichwörtliche Ebbe kommt, sieht man erst, wer die ganze Zeit über ohne Badehose geschwommen ist.“ (Warren Buffett). Damit sind insbesondere Unternehmen gemeint, die einen so hohen Kursanstieg aufgrund ihres Geschäftsmodells nicht rechtfertigen. Hier führt das Platzen der Blase zu deutlich höheren Verlusten. Anleger die zuletzt etwa über passive Indexfonds z.B. in den US-Technologie-Index Nasdaq investiert hatten, müssen starke Nerven zeigen, denn das Minus ist sehr groß. Die Auswirkungen soll das nachfolgende Beispiel veranschaulichen.

Starinvestorin Cathie Wood macht große Verluste

Starinvestorin Cathie Wood ist Fondsmanagerin des ARK Innovation ETF mit Schwerpunkt auf den Technologie-Sektor. Sie wurde von der Fachpresse noch im März 2021 als beste Investorin der Welt bezeichnet. Seit dem Tiefpunkt im Corona-Crash 03/2020 konnte ihr Fonds in nicht einmal einem Jahr ca. 237% zulegen. Bis dahin war es auch der Zeitpunkt, in dem dieser ETF mit Abstand die meisten Zuflüsse generieren konnte. Anleger die somit erst im März 2021 eingestiegen sind, hatten von der vorangegangenen Wertentwicklung nichts. Für sie ist der fortfolgende Verlauf entscheidend und der fällt mit einem Minus von -65% deutlich negativ aus. In der Hoffnung auf eine V-förmige Entwicklung an den Märkten haben Investoren in den letzten Monaten sogar nachgekauft. Doch auch seit Jahresanfang 2022 fällt die Kurs-Bilanz mit >-58% sehr düster aus. Wenn diese Anleger realisieren, dass eine starke Erholung ausbleiben wird, da die massiven Unterstützungsfaktoren der letzten 12 Jahre wegfallen, könnten die Abgaben einen Dominoeffekt auslösen. Somit wären deutliche Abflüsse mit hohen weiteren Kursverlusten die Folge.

Hier finden Sie Teil II: https://www.maklerwunsiedel.de/b/2984/151/zwischenbilanz-an-den-boersen-teil-ii

 

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